Archive for September 2010

„Ich betrachte alle Bewohner Deutschlands als Deutsche“
18. September 2010

Andreas Michalke schreibt heute  in der Jungle World:

„Ein Großteil der Biodeutschen betrachtet die neuen Deutschen immer noch als Fremde, und auch die neuen Deutschen definieren sich zunehmend wieder als Türken. An der Sichtweise der Bios muss sich sicher noch vieles ändern, die Identifikation der Türken mit Kreuzberg geht allerdings schon einen Schritt weiter. Kreuzberg liegt schließlich in Deutschland. Ich kann mich auch nicht mit Buxtehude identifizieren, mit Kreuzberg aber schon. Und wenn es nur um die Sprache geht, kann ich noch jeden Türken besser verstehen als einen Sachsen. Wenn es um den Glauben geht, habe ich mit Katholiken genauso wenig gemeinsam wie mit Muslimen. Was ich mit den in Berlin lebenden Türken teile, ist die Tatsache, dass wir in derselben Stadt wohnen. Wir sind alle Stadtmenschen. Im übrigen betrachte ich alle Bewohner Deutschlands als Deutsche. Außer Amis, die nur der Hipness wegen nach Kreuzberg ziehen. Das sind Touristen.“

viajungle-world.com – Archiv – 37/2010 – Dschungel – Kreuzberg ist nicht Deutschland.

„Werd ich mit Singen deutsch?“
15. September 2010

Das gemeinsame Singen hat eine einigende Kraft. Das wussten Völker zu allen Zeiten.

Die neuen Deutschen zitiert aus einer NDR-Pressemitteilung:

Das Feature “Werd ich mit Singen deutsch?” startet in der Gruppe “Radio Documentary”. Es verfolgt den Weg von Menschen, die die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, bis zum feierlichen Gelübde. Im Mittelpunkt stehen die “neuen Deutschen” mit ihren Migrations- und Einbürgerungsgeschichten. Mitgewirkt haben u. a. Julia Hummer, Katharina Zapatka und Irm Hermann. Die Redaktion hatte Brigitte Kirilow (Deutschlandradio Kultur). Zu hören war das Feature u. a. auf NDR Info.

viaPRESSEMITTEILUNGEN – NDR Produktionen für „Prix Europa“ nominiert – Redaktion, Prix, Europa, Feature, Kultur, Stille, Regie, Ersten, Post, Aghet, Radio, Film, Katharina, Werd, Bereich, Fiction, Singen, Thomas, Koproduktion, Fernsehfilm, Documentary, Oktober.

„Deutschland verändert sich“
15. September 2010

„Deutschland verändert sich.“ Mit diesen knappen Worten fasst Hamed Abdel-Samad seine Einwände gegen Thilo Sarrazin zusammen:

Ich bin gegen Sarrazins Rauswurf aus der SPD und denke, dass eine unverkrampfte Debatte über Integration in Deutschland bitter notwendig ist. Aber seine Schlussfolgerungen helfen uns nicht weiter, sie sind von gestern. Deutschland schafft sich nicht ab, Deutschland verändert sich durch Immigration, und das ist gut so. Über Probleme des Zusammenlebens sollten wir reden. Über die Versäumnisse der Immigranten, die nötigen Angebote an sie.

viaReligion: „Der Islam ist wie eine Droge“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Kultur.

„Wir sind auch Deutschland“
14. September 2010

Ein eindeutiges Bekenntnis zu diesem Land legen heute einige neue Deutsche ab. Sie verlangen zu Recht eine Trennung von Religion und Staatsangehörigkeit. Sie weisen die gehäufte Verwendung des Ausdrucks Migrant zurück.

Auszug aus ihrem Brief an Staatspräsident Wulff:

Dass in sämtlichen Nachrichtenmagazinen, Zeitungen und Sendern pauschalisierend über etwaige intellektuelle, charakterliche, soziale und professionelle Defizite des muslimischen Bevölkerungsanteils diskutiert werden würde. Dass von Musliminnen und Muslimen – egal ob sie deutsche Staatsbürger sind oder auch hier geboren wurden – generalisierend als „Migranten“ gesprochen würde und wir sogar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die offizielle Rückkehr des Wortes „Ausländer“ erleben.

viaislam.de / Newsnational / Wir sind auch Deutschland.

„Dieses Land ist unsere Heimat. Wir werden dieses Land nicht aufgeben.“
14. September 2010

Deutschland bleibt unser! Klare, bewegende Worte finden einige neue Deutsche, unter ihnen Aylin Selcuk, Fatih Akin, Shermin Langhoff und Feridun Zaimoglu. Darüber berichtet die Süddeutsche Zeitung heute auf S. 5. Die Deutschen bekräftigen ihr Recht auf Heimat in einem offenen Brief an ihren Bundespräsidenten Christian Wulff:

„Dieses Land ist unsere Heimat und Sie sind unser Präsident.“

Weitere Zitate:

Die Studentin hatte Sarrazin nach seinen Äußerungen zur vererbten Intelligenz wegen Volksverhetzung angezeigt. Seitdem erreichten sie unzählige E-Mails, in denen sie geschmäht und bedroht werde, sagte Selcuk. Nun hofft sie auf Wulff. „Wir werden dieses Land nicht aufgeben“, heißt es in dem Brief an Christian Wulff. „Dieses Land ist unsere Heimat und Sie sind unser Präsident.“

viaIntegrationsdebatte – „Bekennen Sie sich zu uns!“ – Politik – sueddeutsche.de.

Erfolgreiche Integration: „Wir sind deutsch. Natürlich auch türkisch und griechisch“
13. September 2010

Ein Musterfall gelingender Integration steht heute in SPIEGEL online zu lesen:

Sophia, 14, und Roza, 10, sind die dritte Generation der Familie Kadem, die in Deutschland lebt und die erste, die auch hier geboren wurde.„Wir sind deutsch“, sagt Sophia. Und fügt hinzu: „Natürlich irgendwie auch türkisch und griechisch.“ Türkisch sprechen die beiden Mädchen nur schlecht, Griechisch besser und Deutsch perfekt. Im Urlaub sind sie bei ihrem Vater in der Nähe von Thessaloniki, in der Türkei waren sie erst zweimal.

viaErfolgreiche Integration: Das Wunder von Kreuzberg – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik.

Die neuen Deutschen meint: Solche Geschichten sind vorlbildlich. Es sollte mehr von ihnen geben, nicht nur online, sondern auch im echten Leben.

„Wir sind Deutsche – Wir sind Deutschland“
8. September 2010

Ein sehr gutes Bild empfiehlt Die neuen Deutschen heute zur Betrachtung! Bei einer Demonstration in Köln bekennen sich irgendwie  „türkisch“ oder irgendwie „muslimisch“ aussehende Frauen und Familien eindeutig zu diesem Land. Sie führen Schilder mit, auf denen sie klar und deutlich sagen: „Wir sind Deutschland – Wir sind Deutsche“

Dieses Bild sagt mehr als Tausend Worte. Unter dem nachstehenden Link kann man es aufrufen:

Streit über Integration: Wirtschaftsforscher fordert 500.000 Zuwanderer pro Jahr – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft.

Aufstieg durch Bildung – auch in Kreuzberg?
7. September 2010

Interessant verspricht folgende Veranstaltung zu werden:

Sind die Schulen in Kreuzberg noch zu retten? Muss der Staat mehr tun, oder ist mehr Eigeninitiative gefordert? Was müsste passieren, um sogar in Kreuzberg ein Klima der Bildung zu schaffen? Über diese und andere Fragen wird am 11. September um 16 Uhr in der Kreuzberger St. Lukas-Kirche mit der Chamisso Akademie diskutiert. Im Podium sitzen der renommierte Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Rainer Lehmann von der Berliner Humboldt-Universität, die Diplom-Psychologin Esin Erman, sowie die Kreuzberger Ärztin Neriman Fahrali. Letztere ist Co-Autorin des Buches “Wir haben Erfolg – 30 muslimische Frauen in Deutschland”.

Eingeladen sind vor allem junge Familien mit und ohne Migrationshintergrund. Sie sollen sich in die Diskussion aktiv einbinden, ihre Sorgen und Nöte mit den Podiumsteilnehmern diskutieren. Vertreter der Parteien und der Bezirksverwaltung sitzen ganz bewusst nicht im Podium, sind aber selbstverständlich auch eingeladen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, für kostenlose Kinderbetreuung ist gesorgt.

Samstag, 11. September, 16:00 – 18:00 Uhr, St. Lukas-Kirche,

Bernburger Str. 3-5, 10963 Berlin (direkt am SBHF Anhalter Bahnhof)

viaChamisso Akademie » Aufstieg durch Bildung – auch in Kreuzberg?.

Etabliertenvorteile der Alten Deutschen versus Benachteiligtenprivileg der Neuen Deutschen
7. September 2010

Wer ist hier deutsch? Das Bild zeigt einige Teilnehmerinnen beim Airport Run in Berlin Schönefeld 2010.

Ein interessantes Forschungsprojekt zum Begriff „Neue Deutsche“ läuft derzeit an der Humboldt-Universität Berlin. Wir zitieren aus der Selbstdarstellung des Forschungsprojekts:

Neue Deutsche

Die Kategorie „Neue Deutsche“ bezeichnet allgemein Menschen, die über eine deutsche Staatsbürgerschaft (auch Mehrfachbürgerschaft) und einen Migrationshintergrund verfügen.

Der Begriff „Neue Deutsche“ kann als ein postmodernes Konstrukt verstanden werden, um Identitätsbildungsprozesse als prinzipielle Inklusionsprozesse zu verstehen und wird im Forschungsprojekt „Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle (HEYMAT)“ an der Humboldt-Universität zu Berlin als Titel einer empirischen Studie verwendet, in der das Verhältnis von Menschen mit muslimischen Migrationshintergrund zu deutschen Identität erfragt und analysiert wird.

Abgrenzung bzw. Ergänzung zu anderen Begriffen

Der Begirff entstand in Abgrenzung zum Begriff der „alteingesessenen Deutschen“, die für sich Etabliertenvorrechte reklamieren. Er soll verdeutlichen, dass Deutschland und „Deutsch-Sein“ sich wandeln und die ehedem ethnischen Zuschreibungskriterien für „Deutsch“ nicht die reale Bevölkerungsstruktur und Zusammensetzung des Landes wiederspiegeln, sondern auf essentialisierenden Konstrukten von Kultur, Nation und Ethnie beruhen.

viaNeue Deutsche — Projekte und Vereine.

Die neuen Deutschen kommentiert: Auffallend ist, dass in der akademischen Projektbeschreibung auschließlich muslimische „Neue Deutsche“ Berücksichtigung finden, während nichtmuslimische „Neue Deutsche“ nicht ins Raster der Dichotomie von Etabliertenvorteil und Benachteiligtenprivileg zu passen scheinen.

Suleymann Topalojlu: „Gemeinsame Heimat Deutschland“
2. September 2010

Der Berliner Tagesspiegel berichtet heute:

„Wir waren billige Arbeitskräfte und ich schäme mich heute, nicht richtig Deutsch zu sprechen. Doch damals ging die Arbeit vor und Sprachangebote gab es nicht. Dennoch ist Deutschland mein Land und das meiner Kinder, in dem ich gerne lebe“, sagt Suleymann Topalojlu, der vor 38 Jahren als sogenannter Gastarbeiter nach Deutschland kam. Und Erdogan ergänzt, dass schlecht Deutsch zu sprechen nicht gleichbedeutend damit sei, die gemeinsame Heimat Deutschland nicht zu lieben und zu akzeptieren.

viaThilo Sarrazin: Türkische Väter laden Ex-Senator ein – Berlin – Tagesspiegel.