Archive for Mai 2010

„Diskriminierung“ der „Migranten“ ist ein frommes Gerücht
20. Mai 2010

Jeder, der in Berlin wohnt, weiß, dass von einer generellen Diskriminierung oder auch nur Benachteiligung der Zuwandernden keine Rede sein kann. Im Gegenteil: Wer in Deutschland angekommen ist, ist generell gegenüber alle anderen Menschen in seinem Herkunftsland privilegiert. Das gilt für den kurdischen Bauern aus der Türkei, der mit seinem politisch „unbequemen“ Dorf nach Deutschland verpflanzt wurde, ebenso wie für den armen Libanesen, dem die reiche Hamas oder reiche christliche Milizen das Haus zerbombt haben.

Nur die Verbände und Interessenvertreter der „Migranten“ werden nicht müde, uns mit der Leier von der „Benachteiligung“ der „migrantischen Sozialschwachen“ in den Ohren zu liegen. Diese Leier klingt schrill und misstönend. Sie soll Geld in die aufgestellten Hüte der Leierkastenspieler spülen – und es gelingt ja auch. Neuester Hütchentrick: Das Reden von der „Islamophobie“. Ebenfalls ein Gerücht. Sie probieren’s  halt mit allen Tricks!

Wir halten fest: Es gibt keine strukturelle Diskriminierung der Zuwanderer. Genau zu denselben Ergebnissen kommt das neue Gutachten des Sachverständigenrates für Integration und Migration unter Leitung von Klaus Bade. Hierüber berichtet die Süddeutsche Zeitung heute auf S. 7:

Die Zuwanderer berichten von weitgehend guten Erfahrungen. 70 Prozent der Migranten glauben, dass die alteingesessenen Deutschen ernsthaft an der Eingliederung der Einwanderer interessiert sind, die breite Mehrheit betonte, sie fühlten sich in Deutschland wohl oder „sehr wohl“. Überraschend selten beklagten die Zuwanderer eine Benachteiligung, zwei Drittel von ihnen hatten noch nie Diskriminierung erfahren – was dem Eindruck widerspricht, den Migrantenverbände oder auch türkische Medien oft vermitteln. Am ehesten negativ aufgefallen sind Behörden und Schulen.

viaGutachten zu Integration in Deutschland – Viel Vertrauen, wenig Bildung – Politik – sueddeutsche.de.

Das „Migrantendasein“ – eine begriffliche Sackgasse
14. Mai 2010

Johannes Hampel kommentiert:

Nach gängiger Definition begleitet das Etikett „Migrant“ die neuen Deutschen ein Leben lang. Man kann es per definitionem nicht los werden. Einmal Migrant, immer Migrant! Das Wort Migrant ist selbst schon eine Falle. „Das Migrantendasein wird zum Problem.“

Aus der Sackgasse des Migranten-Begriffs  bietet sich nun das Konzept „Die neuen Deutschen“ an. Denn es besagt: Jede und jeder gehört dazu – manche neue Deutsche haben eine Zuwanderungsgeschichte, andere haben sie nicht, da ihre Eltern schon vor 1950 in das Gebiet der heutigen Bundesrepublik gekommen sind. Worin liegt der Unterschied? Antwort: Es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Menschen mit und denen ohne Zuwanderungsgeschichte. Sie sind alle zusammen „Die neuen Deutschen“. Das ist die Einladung. Wer sie nicht annimmt, benachteiligt sich und andere.

Der Tagesspiegel berichtet heute über den Bildungserfolg junger „Migranten“:

Junge Migranten in Deutschland haben große Probleme, nach der Schule eine Ausbildung oder Beschäftigung zu finden. Ursache sind in erster Linie durchschnittlich niedrigere Bildungsabschlüsse.Aber „auch bei gleichen Abschlüssen, gleichem Engagement, trotz höherer Mobilität und Umzugsbereitschaft, finden sie seltener einen Ausbildungsplatz“, wie aus einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes über „Jugendliche mit Migrationshintergrund: Am Arbeitsmarkt doppelt benachteiligt“ hervorgeht. Denn, so die Vermutung der Autoren, das Migrantendasein selbst wird für viele zum Problem: Sie werden seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen und haben weniger Netzwerke und Beziehungen, um in die Arbeitswelt einzusteigen.

viaDGB-Studie: Junge Migranten sind bei der Berufswahl doppelt benachteiligt – Wirtschaft – Tagesspiegel.

Wenn es „neue Deutsche“ gibt, muss es auch „neue Niedersachsen“ geben …
9. Mai 2010

Ähnlich wie der Flughafen Tempelhof, den die Berliner heute erradelten, bietet auch Niedersachsen reichlich Raum und ebene Strecken zum Radfahren. Dies hat nach wenigen Tagen die “neue Niedersächsin” Aygül Özkan, die von Herkunft her eigentlich echte Hamburgerin ist, erkannt. Soeben wird gemeldet:

Aktion “Mit dem Rad zur Arbeit” gestartet – CelleHeute
Sozialministerin Aygül Özkan, Schirmherrin der Initiative: “Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt, tut Gutes für sich und für die Umwelt. Ich freue mich über den großen Zulauf zur Aktion.”

“Radfahren hält in jedem Alter fit, trainiert das Herz, stärkt den Rücken und kurbelt die Abwehrkräfte an. Außerdem schont es die Gelenke”, weiß AOK-Vorstandsvorsit­zender Dr. Jürgen Peter. Eine halbe Stunde täglich in die Pedale treten genügt, um Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenschmerzen vorzubeugen oder günstig zu beeinflussen. Als besonderen Anreiz zum Mitmachen erhalten AOK-Versicherte übrigens zehn Euro im Prämienprogramm “Doppelplus” gutgeschrieben.

Aufstieg in die Landesliga ohne Fußball möglich?
4. Mai 2010

Ja. Dies behauptet zumindest Ministerpräsident Wulff gemäß Evangelischem Pressedienst:

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) will das Thema Zuwanderung zur neuen Kernkompetenz der CDU machen. „Unser christliches Weltbild, das Grundlage unserer Partei ist, erfordert einen besonderen Einsatz für Menschenrechte und Toleranz“, sagte Wulff der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). Die Würde eines Menschen sei von Gott gegeben und könne niemandem genommen werden.

Von seiner neuen Sozialministerin, der türkischstämmigen Politikerin Aygül Özkan, verspricht sich Wulff entscheidende Impulse: „Sie wird ein großes Vorbild sein für junge Leute mit Migrationshintergrund.“ Özkan könne Migranten durch ihre Mehrsprachigkeit und ihren kulturellen Hintergrund gezielt ansprechen. „Sie beweist: Man kann in diesem Land als türkischstämmiger Mensch aufsteigen, ohne Fußball-Nationalspieler sein zu müssen“, sagte der CDU-Politiker.

viaEvangelischer Pressedienst (epd) – Landesdienst Niedersachsen-Bremen.

Schon alles unklar mit der Migrantenförderung?
4. Mai 2010

Wer hier geboren wird und hier aufwächst, ist Deutscher im vollen Sinne. Wenn er es denn will. So will es die Definition des Begriffs „die neuen Deutschen“. Soll man also noch den alten Begriff Migrant weiterverwenden – oder ganz abschaffen?

„Hurra, du bist Migrant, denn dein Vater ist Ausländer! Er ist ein Migrant!“ – so mag manche deutsche Mutter ihrem deutschen 17-jährigen Sohn verkünden, wenn der Vater, ein aus Iran stammender Chefchirurg, der 1981 nach Deutschland übersiedelte, zum Abendessen in das eichengetäfelte Esszimmer tritt.

Die Berliner Morgenpost bringt heute auf S. 1 die offiziellen Kriterien für die Definition des Migranten: 1) Ausländer, 2) Eingebürgerte, 3) solche, die nach dem 1.1.1950 nach Deutschland zugewandert sind, 4) Kinder, bei denen mindestens ein Elternteil eine dieser drei Kategorien erfüllt.

Dieser deutsche Sohn eines aus Iran zugewanderten Chefchirurgen soll nun, da er einer benachteiligten Gruppe angehört, durch ein Migrantenförderungsgesetz bevorzugt werden vor dem Sohn einer alleinerziehenden deutschen Hartz-IV-Empfängerin aus Lichtenberg. So will es der Berliner Senat.

Ein sinnverwirrendes „Schaufenstergesetz“? Alle diese Regeln kann der Senat auch ohne eigenes Gesetz einführen. „Ich habe keine Erklärung, was das Gesetz soll“, wird Badr Mohammed zitiert.

Migrantenquote – Wer ist eigentlich ein Migrant?
4. Mai 2010

Die Berliner Morgenpost berichtet heute über die Forderungen nach einer Migrantenquote:

Für Kenan Kolat ist das Ziel klar. Im Zweifel sei er für Migrantenquoten im öffentlichen Dienst und den kommunalen Betrieben, sagte der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde kürzlich. Zwar sei es nicht das primäre Ziel, Menschen mit ausländischen Wurzeln per Gesetz anderen Bürgern vorzuziehen.

Aber wenn andere „Förderpläne“ nicht griffen, dann müsse auch Berlin zu diesem Mittel greifen, um mehr „interkulturelle Kompetenz“ in die Behörden zu holen und Benachteiligungen von Jugendlichen nicht deutscher Herkunft auszugleichen.

Innensenator hat Bedenken

Integrationsgesetz – Wer ist eigentlich ein Migrant? – Berlin – Printarchiv – Berliner Morgenpost.

Doppeltes Halbes = ein Ganzes?
3. Mai 2010

Über eine normale Berliner Grundschule berichtet heute der Tagesspiegel:

Rund 600 Schülerinnen und Schüler aus 23 Nationen suchen an der Erika-Mann-Grundschule ihre Wege zu Lesen, Schreiben und Rechnen, zum Begreifen und Ergreifen von Chancen. 82 Prozent der Kinder sind nicht deutscher Herkunft, mehr als die Hälfte ihrer Eltern lebt von Hartz IV, 73 Prozent der Eltern sind ungelernt. In der Umgebung sieht man an einem Frühlingstag schon früh am Morgen Grüppchen erwerbsloser Männer auf Bänken hocken. Eine Frau, in der einen Hand die Zigarette, manövriert mit der anderen einen Kinderwagen. Neben ihr trottet wortlos ein Kleinkind. Als es stolpert, wird es angeschnauzt. In den Straßen finden sich viele Läden mit Möbeln und Kleidung aus zweiter Hand, auf den Märkten ist das Gemüse billiger als im Supermarkt.

Kinder können nichts für das Milieu, in das sie hineingeboren werden, erklärt Karin Babbe oft. Als „doppelte Halbsprachigkeit“ bezeichnet Babbe die Ausgangslage, in der diese Kinder eingeschult werden. Weder Türkisch oder Arabisch noch Deutsch beherrschen sie sicher.

viaGrundschule: Tun, was den Kindern hilft – Schule – Berlin – Tagesspiegel.

Aus eigener Kraft und mit Hilfe anderer
1. Mai 2010

Aygül Özkan hat es dank der Weitsicht ihrer Eltern und dank eigener Anstrengung geschafft, den Aufstieg zur Ministerin zu beschreiten. Die aktuelle ZEIT berichtet hierzu:

Eine Frau, die es aus eigener Kraft geschafft hat. Der Vater, ein gelernter Schneider, kam 1963 nach Hamburg, sortierte fünf Jahre lang Briefe, ehe er seinen eigenen Laden eröffnete. Wegen der deutschen Kundschaft mussten die Eltern Deutsch sprechen und sich auf Land und Leute einlassen. Es gab wenige türkische Verwandte, aber viele deutsche Nachbarn, die halfen, wenn man nur fragte. Sie lebten bescheiden, es gab jeden Tag ein warmes Mittagessen. Beide Töchter studierten und machten Karriere. Ihr Vater sei disziplinierter gewesen als jeder Deutsche, sagt sie. Sie lebt das, was viele denken: dass man als Migrant nun einmal mehr leisten müsse, um gleich zu sein. Kein Grund, in der Schmollecke zu weinen.

viaIntegration: Das neue Wir – Seite 2 | Gesellschaft | ZEIT ONLINE.

Migranten und Muslime treten mit eigener Partei an
1. Mai 2010

Wegen mangelnder Berücksichtigung bei den eingeführten Parteien haben sich zahlreiche Deutsche mit Zuwanderungsgeschichte zu einer eigenen Partei zusammengeschlossen und treten – nach eigener Aussage – als eine Art „muslimische CDU“ bei den NRW-Landtagswahlen an. Dies berichtet die WELT am 30.04.2010:

Bei der Landtagswahl in NRW tritt mit dem „Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit“ (BIG) die bundesweit erste Migrantenpartei an. Altparteien schimpfen, damit werde der Integration geschadet. Die Mitglieder hingegen sehen sich als integrationspolitische Helfer, erklärt Parteichef Haluk Yildiz.

viaNRW-Wahl: Migranten und Muslime treten mit Protestpartei an – Nachrichten Politik – nrw-wahl – WELT ONLINE.

Das neue Deutschland für die neuen Deutschen
1. Mai 2010

Heribert Prantl kommentiert heute in der Süddeutschen Zeitung:

Die Ausländerpolitik war lange Zeit der GAU der deutschen Politik. Die Vereidigung der Ministerin Aygül Özkan schlägt ein neues Kapitel in der deutschen Einwanderungsgeschichte auf. Jetzt müssen sich alle integrieren: nicht nur Özkan, sondern auch Roland Koch und Markus Söder.

Einwanderung und Integration – Das neue Deutschland – Politik – sueddeutsche.de.